DIE GROSSE WEISSE WELTDort, wo der Sommer kaum einen Monat währt, wo sich Eisbären und Robben spinnefeind sind, gleitet das Expeditionsschiff Akademie Ioffe durch einen Abschnitt der legendären Nordwestpassage. Es ist eine Expeditionsreise in die kanadische Arktis.
Jan Maltes Vorbereitung auf eine Expeditionskreuzfahrt
Hallo Eisbär!
Alle Passagiere sind schwer beeindruckt. Die Aufregung steigt. Kameras klicken unrhythmisch. Gespickt mit Ahh und Ohh ist das der Soundtrack zum Erlebnis.
Noch völlig high von der Begegnung mit dem Eisbär, der dank des Zodiacs ja nur ein paar Meter entfernt ist, und sich zudem auf unserer Augenhöhe befindet, sehen wir an einer anderen Felswand eine Eisbärmama mit ihrem Jungen die steile Bergwand hochjagen.
»Sie hat Angst und wittert die Gefahr«, erklärt uns Guide und Experte Nicholas Pilfold.
Es ist ein Abenteuer mit einer Prise Biologieunterricht.
Spürbarer Klimawandel
Zudem schrumpft die weiße Welt nicht nur, sie wird auch dünner.
Seit jeher hat die dicke Eisschicht die Durchquerung der Nordwestpassage verhindert. Die Befürchtung, dass sich arktisches Eis im Sommer so weit zurückzieht, dass ein Frachtschiff ungehindert passieren kann, ist letztes Jahr leider eingetreten.
Eisbär auf zwei Uhr!
Dann gilt es, schnell wieder die Arktiskleidung anzuziehen. So ein Bär ist ja schließlich in Bewegung. Und auch Jan Malte möchte den König der Arktis gerne live sehen. Schnell anziehen! Doch das sagt sich so leicht.
Das SchiffAkademik Ioffe
Der Komfort ist bescheiden. Aber die Menschen an Bord sind großartig. Die Gäste wie die Crew. Der darf man nämlich beispielsweise auf der Brücke beim Navigieren zusehen. Oder man kann von dort aus in aller Ruhe Wale beobachten.
Erkunden mit den Zodiacs!Auf Tuchfühlung mit dem Leben der Arktis
Auch wenn Stille und Einsamkeit überwiegen, schenkt die kanadische Arktis bleibende Erlebnisse.
Die InuitTreffen mit Ted
Die Inuit sind ein soziales Volk. Wer zum Jagen unterwegs ist und nicht mehr kann, weil die Kälte die Gliedmaßen bereits betäubt hat, ist überall willkommen. Klar muss man großes Glück haben, ein Haus in der Weite zu finden. Doch wenn es eins gibt, geht man einfach hinein. Ein Inuit klopft nicht. Jeder ist bei jedem willkommen. Und so behandelt der warmherzige Ted auch die Passagiere.
Das Leben in Pond Inlet
Er erzählt, dass ihm weder die Dunkelheit noch die Kälte stören. Er habe immer etwas zu tun oder zu reparieren. Zudem hilft man anderen.
Wenn das Dorf Walrösser jagt, dann für die Gemeinschaft. Jeder bekommt ein Stück. Nur für sich jagen, ist undenkbar für die Inuit. Und das Land, auf dem sie leben, gehört allen. »Den Satz: Das ist mein Garten, den gibt es bei uns nicht«, erklärt Ted der einmal in Manitoba ganz verdutzt von der Polizei angehalten wurde, weil er auf Privatgelände Schneemobil fuhr. »Hier kannst du kreuz und quer fahren und parken. Das ist Freiheit.«
An Land
Ach, und die rostrote Flechte sucht sich nur ganz bestimmte Flecken zum Gedeihen. Dort nämlich, an denen sich Kot-Reste der Vögel befinden. Denn dort verstecken sich wichtige Mineralien.
Unvergesslich
Wahre Worte.